Ärgerst du dich, dass du zu wenig Selbstvertrauen in der Partnerschaft hast? Hast du das Gefühl, du kommst zu kurz? Bist du unzufrieden, vermeidest aber die Auseinandersetzung, weil du Angst um deine Beziehung hast?
Falls du diese Fragen mit Ja beantwortet hast, geht es dir wie vielen Menschen. So muss es aber nicht bleiben. Dazu ist dein Leben zu wertvoll. Mache dir bitte klar: Du hast es verdient, eine gute Partnerschaft zu haben. Du hast es verdient, wichtig genommen zu werden und dass deine Grundbedürfnisse erfüllt werden. Mit weniger solltest du dich nicht zufrieden geben. Sei es dir wert.
Bedenke aber: Deinem Partner oder deiner Partnerin steht dasselbe zu. Gleiches Recht für alle! Jedem steht es zu, geschätzt und respektiert zu werden. Daher braucht jede Beziehung Kompromisse. Wenn du jedoch einen Kompromiss eingehst, musst du dauerhaft mit ihm leben können. Sonst ist es ein fauler Kompromiss, eine tickende Zeitbombe, die irgendwann explodiert. Dann ist es oft zu spät. Schnell vergreift man sich in Ton und Wortwahl und wird unfair. Die Eskalation ist programmiert. Nicht jede Beziehung hält das aus.
Warte deshalb nicht, bis das Fass voll ist und überläuft. Anstatt deinen Ärger oder deine Unzufriedenheit herunter zu schlucken und irgendwann zu explodieren, mache dir frühzeitig Luft.
Wie du dich in deiner Partnerschaft für deine Bedürfnisse richtig einsetzt, zeigt folgende kleine Anleitung:
1) Werde ehrlich zu dir selbst
Klarheit ist entscheidend. Entstehen die Spannungen in deiner Partnerschaft aus weltanschaulichen Differenzen oder nach tiefen Enttäuschungen? Oder geht es bloß um Socken, Zahnpastatube und die Wahl des Urlaubsziels? Frage dich ehrlich: Wie wichtig ist dir die Angelegenheit? Lasse dich nicht beeinflussen von gut gemeinten Ratschlägen der besten Freundin, der Kollegen oder gar deiner Mutter. Andere Leute haben ihre eigenen Maßstäbe. Es gibt jedoch kein Richtig oder Falsch, nur dein eigenes Bedürfnis zählt. Höre in dich hinein und erkenne an, was dir wichtig ist und was du brauchst. Sei es dir wert. Wenn du nicht auf dein Herz hörst, wie soll dein Partner dann auf dich hören? Ehrlich zu dir selbst zu sein ist der erste Schritt.
2) Keine Angst vor Gewitter
Was uns zurückhält, ist oft die Angst. Sei bitte ehrlich zu dir: Hast du Angst, deinen Liebsten oder deine Liebste zu verlieren? Hältst du dich deshalb oft zurück und wagst nicht anzusprechen, was dich stört? Stellst du deshalb seine bzw. ihre Bedürfnisse über deine eigenen?
Habe keine Angst vor Konflikten und negativen Gefühlen. Ärger, Wut und Enttäuschung sind nicht deine Feinde, sondern Gefühle, die dir helfen. Manchmal wollen sie dir zeigen, was du brauchst und dir die Energie geben, dich dafür einzusetzen. Stelle dir einen schwülen Sommertag mit drückender Hitze vor. Die Luft ist dick, alles ist anstrengend, selbst das Atmen fällt schwer. Durch ein Gewitter reguliert sich die Atmosphäre ganz von selbst. Schon kurze Zeit später kann man wieder durchatmen und der Himmel klart auf.
Genauso ist es mit Konflikten in der Partnerschaft: Emotionale Gewitter regulieren die Atmosphäre und vertreiben dicke Luft. Schon kurze Zeit später man kann wieder durchatmen und die Stimmung klart auf. Blitz und Donner machen nur Kindern Angst, du aber bist kein Kind mehr. Du weißt, dass Gewitter nicht gefährlich sind, höchstens wirst du ein bisschen nass. Manchmal hilft Weinen aber auch. Gewitter sind nichts Schlechtes, habe keine Angst vor ihnen.
3) Sage, was dein Herz begehrt
Sorge für einen günstigen Moment, in dem du ungestört mit deinem Liebsten oder deiner Liebsten sprechen kannst. Fasse Mut und sprich an, was dich stört. Benenne, was du anders haben möchtest und erkläre, warum dies wichtig für dich ist. Vermeide Schuldzuweisungen („Du machst immer…“, „Nie achtest du auf…“), sprich stattdessen lieber von dir selbst. Beginne deine Sätze mit „Ich möchte…“ oder „Mir ist wichtig, dass…“ So kann dein Partner deine Kritik besser verstehen und leichter annehmen. Das ebnet den Weg für die gemeinsame Veränderung.
Auf diese Weise kannst du direkt und ehrlich sein, ohne deinen Partner oder deine Partnerin zu verletzen und eure Liebe zu gefährden. So gewinnst du Selbstvertrauen in der Partnerschaft. Du bleibst sanft in der Form, aber hart in der Sache.
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